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Mittwoch, 18. September 2002
Berliner - Morgenpost

Prinzessin mit Herz für die Waisenkinder der Welt

Herzliche Begrüßung: Salimah Aga Khan, Botschafterin der Organisation «SOS-Kinderdorf International», die gestern in Berlin ausgezeichnet wurde. Foto: AP



Als sie im Berufsausbildungszentrum der SOS-Kinderdörfer in den Osramhöfen (Wedding) hinter das Rednerpult trat, sprach sie nur wenige Sätze. Dann konnte sie die Tränen schon kaum noch zurückhalten. «Es ist außerordentlich wichtig, den traumatisierten Kindern dieser Welt eine Dorfgemeinschaft, Brüder und Schwestern zu geben», sagte Prinzessin Salimah Aga Khan, Ex-Frau des Aga Khan, des Oberhaupts der schiitischen Glaubensgemeinschaft der Ismailiten.

Seit drei Jahren ist die Prinzessin internationale Botschafterin der Organisation «SOS-Kinderdorf International», die gestern in Berlin mit dem «Conrad N. Hilton Humanitarian Prize 2002» ausgezeichnet wurde. Aus Los Angeles war extra der Präsident der Stiftung, Steven Hilton, angereist. Der Hilton-Preis gilt als weltweit höchste Auszeichnung für humanitäres Engagement. Mit dem Preisgeld (eine Million US-Dollar) werden Pilotprojekte für Aids-Waisen in Afrika finanziert.

«SOS-Kinderdorf bedeutet für 50 000 Waisen und entwurzelte Kinder und Jugendliche dauerhafte Hoffnung», sagte Hilton, Enkel des Hoteliers und Stiftungsgründers. Die Auszeichnung wird den Kinderdörfern am 14. Oktober in New York verliehen. Steven Hilton ist selbst Vater zweier Kinder, Christian (14), und Feona (10). Seine Ehefrau Lisa lernte er am Strand von Santa Monica kennen.

SOS-Botschafter Rainer Hunold war gestern wie auch Steve Hilton in die Osramhöfe gekommen. Der Grimme-Preisträger und seine Ehefrau Petra adoptierten vor neun Jahren zwei Kinder aus Afrika. Im vergangenen Jahr reiste der Schauspieler selbst nach Swasiland: «Als ich das Elend sah, habe ich mich in eine Ecke gestellt und geheult. Die SOS-Kinderdörfer sind kleine, idyllische Inseln inmitten einer brutalen Umwelt. Da draußen haben Kinder überhaupt keine Chance.» pop

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