Stadtmenschen
http://morgenpost.berlin1.de/ausgabe/archiv2003/030828/berlinboulevard/story625653.html
Donnerstag, 28. August 2003

Die Begum kommt als Schirmherrin zur Gala gegen Kindesmissbrauch

Der Ort: dem Anlass angemessen. Das Komitee: hochkarätig. Dresscode: Smoking. Am 19. September bittet das "Innocence in Danger-Komitee" zu einem Gala-Dinner unter Schirmherrschaft und in Anwesenheit der Begum Inaara Aga Khan in den Schlüterhof des Deutschen Historischen Museums. Die Begum ist die Ehefrau des Aga Khan Karim, einem der reichsten Männer der Welt. Er ist das geistliche Oberhaupt der Ismaeliten, die eine eigenständige muslimische Glaubensgruppe sind. Die Gläubigen geben jährlich zehn Prozent ihres Einkommens an den Aga Khan ab, der das Geld in Sozialprojekte investiert.

"Innocence in Danger" ist eine Organisation, die sich dem Kampf gegen den Missbrauch von Kindern, insbesondere im Internet, verschrieben hat. Dem Gala-Komitee gehören auch Verleger Florian Langenscheidt, Filmproduzentin Regina Ziegler, Moderatorin Sabine Christiansen, Berlinale-Chef Dieter Kosslick und Schauspielerin Veronica Ferres an. "Innocence in Danger" wurde 1999 anlässlich einer "Unesco"-Konferenz in Paris gegründet und ist in 26 Ländern mit Prävention, Beratung und Unterstützung für die Opfer aktiv. "Innocence in Danger" ist an der Entwicklung und Verbreitung von Software beteiligt, die kinderpornografische Internetseiten stört.

Um ein Netzwerk gegen das Netz der Täter aufzubauen, findet am Tag der Gala (Karten kosten 500 Euro) auch ein "Internationales Forum gegen Kindesmissbrauch im Internet" im Abgeordnetenhaus statt, an dem Justizsenatorin Karin Schubert und "Innocence in Danger"-Gründerin Homayra Sellier teilnehmen werden. Mit dem Erlös der Gala wird der "Startschuss" für das deutsche Netzwerk ermöglicht. Nigel Kennedy wird im Schlüterhof Violine spielen, Alfred Biolek leitet eine Auktion. Gala-Einladungen wurden in 24 Länder verschickt. 420 Karten sind bereits verkauft. Die Veranstalter hoffen auf eine mindestens sechsstellige Summe. Mit dem Geld soll unter anderem ein Jahr lang die Arbeit einer Diplompsychologin finanziert werden, die das Netzwerk in Deutschland aufbaut.